Rainer: Im Zillertal steht nicht nur der Verkehr!

17.09.2023

Alois Rainer, Spartenobmann der Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Tirol und Schwazer Bezirksobmann des Tiroler Wirtschaftsbundes, warnt vor den gravierenden Auswirkungen der anhaltenden Verkehrsprobleme im Zillertal. „Seit Jahren herrscht Stillstand! Im Zillertal steht nicht nur mittlerweile täglich der Verkehr, sondern jedes einzelne Projekt zur Verbesserung der nicht mehr tragbaren Situation. Die Geduld der Bevölkerung ist am Ende und die Wirtschaft ist mit staubedingten Umsatzeinbußen und Kosten konfrontiert. Jetzt muss endlich gehandelt werden“, findet Rainer klare Worte.

  • Verkehrsprobleme belasten Einwohner und Wirtschaft massiv
  • Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs über Umfahrung Fügen immer noch ausständig
  • Autobahnauffahrt Wiesing: ASFINAG verhindert seit Jahren Verbesserungen
  • Mobilitätsplan Zillertal muss endlich umgesetzt werden

Selbst in den Nebensaisonen stehen Staus ganz ohne touristische Einflüsse mittlerweile auf der Tagesordnung. Dabei liegen bereits genügend Projekte zur Verbesserung der Situation auf dem Tisch. „Von einer verbesserten Autobahnauffahrt in Wiesing inkl. Brückenerweiterung, bei der seitens ASFINAG nichts weitergeht, über die Umfahrung Fügen, bei der immer noch die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs ausständig ist, bis hin zum Mobilitätsplan Zillertal, der von den eigenen Beamten im Landhaus ständig boykottiert wird: Langsam fragt man sich schon, ob nun die bürokratischen Systeme oder demokratisch gewählte Politiker entscheiden“, zeigt sich Rainer verwundert.

Besonders ärgert Rainer die Situation in Wiesing. „Die ASFINAG erhält zig-Millionen Euro durch die Tiroler Mauteinnahmen. Doch die seit Jahren dringend geforderte Verbesserung der Autobahnauffahrt Wiesing inkl. Brückenerweiterung wird mit haarsträubenden Forderungen seitens des Staatsunternehmens auf die lange Bank geschoben. Dass die ASFINAG mittlerweile einen zweiten Brettfalltunnel fordert, muss man sich auf der Zunge zergehen lassen“, ärgert sich Rainer, der unverändert auf die schnellstmögliche Umsetzung des bestehenden Projekts pocht.

Bei der Umfahrung Fügen wartet das Tal unverändert auf die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs. „Zwei Einsprüche vor Gericht blockieren die Entwicklung eines ganzen Tales. Dieses Recht muss man akzeptieren, die immer noch ausständige Entscheidung des Gerichts ist jedoch nicht mehr tragbar“, so Rainer. Auch in Sachen Mobilitätsplan Zillertal ist der Geduldsfaden im Tal mittlerweile gerissen. „In den vergangenen Jahren wurde intensiv am Gesamtkonzept inklusive Modernisierung der Zillertalbahn gearbeitet. Der Grundsatzbeschluss der Landesregierung war ein Hoffnungsschimmer. Doch anstatt endlich die Züge zu bestellen, wird wieder gerechnet. Die Querschüsse auf Beamtenebene sind dabei nicht hilfreich. Wenn wir so weiterwurstln, wird uns diese Entscheidungsschwäche auf den Kopf fallen und wir werden, aufgrund der in die Jahre gekommenen bestehenden Zuggarnituren, mit einem Schienenersatzverkehr konfrontiert werden. Da die Verkehrslage im Zillertal ohnehin schon katastrophal ist, gilt es, ein solches Szenario tunlichst zu vermeiden“, so Rainer.

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